Baumschnitt-Zeit

Wenn die Bäume im Winterschlaf sind...

Winterzeit ist Baumschnitt-Zeit

 

Von Dezember bis anfangs März ist die beste Zeit um an Bäumen einen Rückschnitt vorzunehmen. Währen den Sommermonaten Juni und Juli gibt es eine sekundäre Möglichkeit Pflegeschnitte zu tätigen, jedoch sind die Wintermonate bevorzugt, da sich der Pflanzensaft in die Wurzel zurückgezogen hat und der Baum sozusagen im Winterschlaf ist. Der Pflegeschnitt der Obstbäume sollte generell bis spätestens Ende März abgeschlossen sein, da die Bäume bei steigenden Temperaturen wieder frisch austreiben.

Obstgehölze profitieren ganz besonders von einem regelmässigen Rückschnitt. Dadurch wird ihnen ein gesundes Wachstum und eine reiche Ernte ermöglicht. Egal ob es Apfel, Birne, Kirsche, Zwetschgen, Pfirsich, Aprikosen, Kiwi oder Spalierobst ist.

Obstbaumkronen verwildern in wenigen Jahren, wenn sie nicht geschnitten werden. Der fachgerechte Rückschnitt von Obstbäumen bietet viele Vorteile. So sorgt er beispielsweise für schön geformte Baumkronen, das Fruchtholz kann sich optimal entwickeln und die Ernte kann optimiert werden. Mit dem Winterschnitt des Obstbaumes wird das Triebwachstum und der Ertrag ins Gleichgewicht gebracht. 

Bei jungen Bäumen steht der Aufbau der Krone im Vordergrund. Bei älteren Obstbäumen hingegen, wird beim Rückschnitt für gute Licht- und Luftverhältnisse in der Krone gesorgt. Bei luftiger Krone sind die Obstbäume weniger anfällig für Pilzkrankheiten, da bei feuchtem Wetter die Blätter schneller abtrocknen können. Zusätzlich können die Früchte in lichtdurchfluteten Kronen besser reifen und werden tendenziell grösser.

 Frostfreie Wintertage bieten die besten Bedingungen für den Rückschnitt der Obstbäume. Gut zu wissen: Je früher mit dem Pflegeschnitt begonnen wird, desto stärker treibt der Baum im Frühling wieder aus. Ein schwächeres Wachstum begünstigt die Blütenbildung, daher sollten starkwachsende Obstbaumsorten wie Birnen-, Äpfel-, und Quittenbäume erst im Spätwinter geschnitten werden. 

Beim Schneiden von Obstbäumen unterscheidet man den Mitteltrieb (Stammverlängerung), die Leitäste (Seitenäste) und die Fruchtäste. Die Triebe werden unmittelbar über einer nach aussen weisenden Knospe (in der Botanik „Auge“ genannt) gekürzt. Dort erfolgt im Frühling der Neuaustrieb. 

Der Mitteltrieb wird als erstes geschnitten und darf nach dem Schnitt die anderen Äste leicht überragen. Konkurrenztriebe zum Mitteltrieb schneidet man weg oder lenkt sie so ab, dass sie zum Kronenaufbau beitragen. Auch die Leitäste schneidet man bis auf ein nach aussen wachsenden Auge zurück. Die Triebe, die sich aus dem Wurzelstock entwickelt haben, werden direkt an der Stelle des Austriebs weggeschnitten. Kaum geschnitten werden hingegen die stark verzweigten Fruchtäste.

Bei Obstspalieren werden vor allem die Seitentriebe geformt und der Mitteltrieb je nachdem gekürzt. Das oberste Auge sollte möglichst nach vorne, also von der Wand weg gerichtet sein. Dies gilt auch für die Seitentriebe, die danach waagerecht am Spaliergerüst festgebunden werden.

Der Baum-Rückschnitt ist ziemlich anspruchsvoll und verlangt einiges an Fachwissen und Übung. Brauchen Sie dabei Hilfe oder möchten Sie eine persönliche Anleitung beim Baum schneiden? Unser Fachmann Markus Bleuler hilft Ihnen dabei gerne. Zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns!